Unser Ratgeber

Mitsubishi ASX

Im Detail Luft nach oben

Bequem und komfortabel – das sind die wohl wichtigsten Aspekte, mit denen der Mitsubishi ASX punkten kann. Ergonomisch ist im Detail noch Luft nach oben.

Von Sabine Neumann

Starten wir mal mit dem Einstieg. Vorne sind die Ausschnitte der Türen groß genug, um bequem ins Fahrzeug zukommen. Hinten gestaltet sich das nicht mehr ganz so komfortabel, da es deutlich enger zugeht. Die etwa zehn Zentimeter breiten Seitenschweller sind bei schlechtem Wetter oft ein Ärgernis, da es beim Ein-oder Aussteigen Schmutzränder an den Hosen geben kann.

Ergonomische Position am Lenkrad

Der Platz am Steuer lässt sich, anders als der Beifahrersitz, elektrisch einstellen. Die in diesem Fall installierten Leder-Sportsitze sind mit einer Lochpolsterung und gesteppten Nähten versehen. Ausgeprägte Seitenwangen sorgen für guten Halt. In die Lehne des Fahrersitzes ist eine Lordosestütze integriert, die lässt sich allerdings leider nicht verschieben. Das Lenkrad dagegen ist in Höhe und Länge verstellbar, so dass es relativ einfach ist, eine ergonomisch passende und zudem bequeme Position zu finden.

Sieben Zoll großes Digital-Cockpit

Der hier gefahrene ASX mit Plug-in-Hybrid ist mit einem digitalen sieben Zoll großen Cockpit ausgestattet. Die Anzeigen wechseln je nach einem der ausgewählten Fahrmodi – Pure (rein elektrisches Fahren), Eco Sport, My Sense – die Ambiente-Farbe. Gleichwohl verändern sich dann unter anderem auch das Ansprechverhalten von Antrieb und Lenkung.

Separates Radio-Terminal

Das Bedienen der unterschiedlichen Funktionen erfolgt entweder über das gut in der Hand liegende und beheizbare Multifunktionslenkrad, das hochkant vor dem Armaturenträger angesiedelte und in diesem Fall vollständig personalisierbare 10,25-Zoll-Touchdisplay. Lautstärke und Sender des Radios lassen sich außerdem über ein Terminal an einem Hebel unterhalb des Blinkers verändern. Hier wird besonders deutlich, dass der ASX auf der CMF-B-Plattform der Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi basiert und damit quasi baugleich mit dem Renault Captur ist.

Drehregler für die Klimaautomatik

Die Klimaautomatik wird über große Drehregler gesteuert. Zwischen denen sowie dem mit großen Icons versehenen und leicht zum Platz am Steuer geneigten Touchdisplay mit kabelloser Smartphone-Anbindung (Apple CarPlay und Android Auto) liegt noch eine Tastenreihe, um Sitzheizung oder auch Warnblinker zu aktivieren.

Bein- und Kopffreiheit auch hinten gut

Mitreisende auf dem Beifahrersitz und mit kleinen Einschränkungen auch der Rückbank können es sich bequem machen. Zwar sind Bein- und Kopffreiheit hinten für einen Wagen mit einer Länge von 4,23 Metern und einem Radstand von 2,64 Metern wirklich gut, doch die Sitzfläche ist ein wenig kurz geraten.

Ladeabteil variabel zu nutzen

Das Volumen des Kofferraums von 265 Litern kann variabel bis auf maximal 1.118 Liter vergrößert werden. Nicht nur, dass die im Verhältnis 60:40 geteilten Lehnen bis zu einer ebenen Fläche vorzuklappen sind. Die beiden Teile der Rückbank lassen sich je nach Bedarf einzeln um bis zu 16 Zentimeter in der Länge verschieben. Die Ladekante ist mit einer Höhe von 74 Zentimetern jedoch recht hoch.

Große Türfächer

Wenn’s ums Platzangebot geht, sind die Türfächer zu loben. Einliter-Flaschen können problemlos untergebracht werden. Zusätzlich gibt es zwei hintereinander platzierte Becheröffnungen in der Mittelkonsole. In der haben die Designer zudem zwei USB-Anschlüsse untergebracht. Zwei weitere gibt es für die Passagiere im Heck.

Fahrwerk auf Komfort ausgelegt

Die können ebenso wie alle anderen Insassen die Fahrt genießen, da Federung und Dämpfung klar auf Komfort ausgelegt sind. Ramponierten Straßenabschnitte werden locker weggefiltert. Für sportliche Kurvenpassagen könnte die Lenkung ein wenig direkter reagieren. Doch letztlich folgt der Mitsubishi ASX brav den Anweisungen von Frau oder Mann am Steuer. Das verbaute Multi-Sense-System ermöglicht es außerdem, das Lenkverhalten, die dynamische Fahrwerkskontrolle und die Traktionskontrolle individuell anzupassen.

Plug-in-Hybrid-Antrieb

Das Plug-in-Hybrid-System besteht aus einem 1,6-Liter-Benzinmotor in Kombination mit zwei Elektromotoren und einem Akku, der eine Kapazität von 10,5 kWh (9,8 kWh netto) hat. Die Lithium-Ionen-Batterie kann mit einer Ladeleistung von bis zu 3,6 kW aufgeladen werden. Die rein elektrische Reichweite wird mit bis zu 49 Kilometern, für den Stadtverkehr mit bis zu 63 Kilometern angegeben. Je nach Fahrweise und Wetter sind variiert das sehr. Bei eher kühler Witterung sind wir im urbanen Umfeld auf gut 50 Kilometer gekommen. Mit der Kraft der E-Maschinen ist eine Höchstgeschwindigkeit von 135 Kilometer pro Stunde möglich.

CVT-Getriebe überzeugt nicht

Übertragen wird die Kraft des Systems über eine Automatikgetriebe auf die Vorderräder. Das geso nannte Multi-Mode-Automatikgetriebe erinnert an die Wirkungsweise eines CVT-Getriebes. Vor allem beim starken Beschleunigen heult der Motor auf, ehe es tatsächlich mit dann aber spürbarer Kraft nach vorne geht.

City-Verbrauch 4,2 Liter

Die laut WLTP-Norm angegebenen 1,3-Liter als Verbrauch für die 100 Kilometer sind wie immer bei Plug-in-Hybriden lediglich ein Vergleichswert und haben mit dem Verbrauch im Alltag rein gar nichts zu tun. Wir haben bei flotter Autobahnreise 6,8 Liter, bei der Fahrt in der Stadt mit zuvor vollgeladenem Akku 4,2 Liter verbraucht.

Zwillingsbruder vom Renault Captur

Optisch unterscheidet sich der Mitsubishi ASX kaum vom Renault Captur. Einzig das Gesicht mit dem „Dynamic Shield” und dem Mitsubishi Drei-Diamanten-Logo ist anders gezeichnet. Eine fließende Silhouette mit breiten, hohen Schultern trägt zur sportliche Linienführung bei. Die C-Säulen aber sind sehr breit, schränkt den Blick demzufolge leicht ein. Front- und Rückleuchten sind mit LED-Technik ausgestattet.

Sicherheit in Serie

Serienmäßig rollt der ASX mit einer Vielzahl von passiven Sicherheitssystemen vom Band. Dazu zählen unter andrem Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, zwei Kopfairbags auf jeder Seite, Sicherheitsgurte mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern, Anti-Schleudertrauma-Kopfstützen und ISOFIX-Kindersitzbefestigungen.

Viele Assistenzsysteme

Zu den Assistenzsystemen zählen ein Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent, ein aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Tempomat, Einparkhilfen und eine Rückfahrkamera. Das alles aber hat mit knapp 40.000 Euro auch seinen Preis. Für einen Kleinwagen, wenn auch mit attraktivem Antriebssystem und guten Platzverhältnissen, ist das nicht wenig