Unser Ratgeber

Citroen C4 PureTech

 Den Komfort im Blick

Sei es die clevere Schublade fürs Tablet, die komfortablen Sitze oder die stimmige Integration der Bildschirme in den Armaturenträger – Citroen hat sich bei der Gestaltung des C4 so einiges einfallen lassen, um es den Insassen bequem zu machen.

Von Sabine Neumann

Der Citroen C4 PureTech ist ein typischer Crossover, also die Verbindung aus Limousine und SUV. Der Wagen mit einem ebenso rustikalen wie modernen Erscheinungsbild ist 4,35 Meter lang, inklusive der Außenspiegel 2,03 Meter breit und 1,52 Meter hoch. Bei einem Radstand von 2,67 Metern steht den Insassen zwar nicht unendlich viel, aber dennoch ausreichend Platz zur Verfügung. Das Ladeabteil bietet ein Fassungsvolumen von 380 bis 1.250 Litern. Mit 715 Millimetern ist die Ladekante allerdings relativ hoch.

Der Ein-und Ausstieg

Wer auf der Rückbank Platz nehmen will, der muss aufpassen. Die nach hinten abfallende Dachlinie sowie ein ziemlich starker Knick in der C-Säule haben zur Folge, dass Personen etwa ab einer Körpergröße von 1,75 Metern Gefahr laufen, sich den Kopf anzustoßen. Fahrer und Beifahrer haben dieses Problem nicht. Selbst die Seitenschweller fallen so dezent aus, dass niemand Mühe haben dürfte, seine Füße darüber zu heben.

Schickes Ambiente im Innenraum

Der Innenraum bietet allen Insassen ein schickes Ambiente. Im höchsten Ausstattungsniveau „Shine“ sorgen hochwertig wirkende und gut verarbeitete Materialien für eine angenehme Atmosphäre. Zwar sind nicht alle Verkleidungen weich geschäumt, aber dafür vielfach mit einer ebenso interessanten wie dezenten Struktur versehen. Dazu kommen raffiniert integrierte Stoffelemente oder mit Klavierlack überzogene Flächen. Und schon macht das Ganze echt was her.

Neue  Sitzgeneration

Die neueste Generation von Sitzen nennt Citroen „Advanced Comfort“. Eine spezielle Mischung aus festerem und weicherem Schaumstoff soll dafür sorgen, dass die Belastungen auf die Wirbelsäule auch auf langen Fahrten so gering wie möglich bleiben. Tatsächlich geben die eher breiter geschnittenen Polster mit ausgeprägten Seitenwangen guten Halt und erweisen sich auch auf der langen Strecke als bequem. Passend dazu haben die Stoff-Kunstleder-Bezüge eine angenehme Haptik und sehen dank der sportlich abgesteppten Nähte noch dazu richtig gut aus. In der hier gefahrenen Ausstattungsversion „Shine“ gehört auch die Mittelarmlehne mit zum Lieferumfang.

Lehnenwinkel mit Drehrädern zu verstellen

An der zur Fahrertür gelegenen Seite der Rückenlehne befinden sich zwei Drehräder: über das größere lässt sich der Lehnenwinkel justieren, über das kleinere die Lordosenstütze. Auf letztere Annehmlichkeit müssen die Beifahrer leider verzichten. Beiden gemein ist die für eine gerade Sitzhaltung zu weit nach vorne gezogene Kopfstütze. Wer also unnötige Nackenbeschwerden vermeiden möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als die Lehne etwas weiter als ideal nach hinten zu neigen. Ein Manko, das die leicht erhöhte Sitzposition mit der damit verbundenen guten Übersicht über die Straße nicht wirklich ausgleichen kann.

Hinten kann’s eng werden

Ansonsten können es sich Fahrer und Beifahrer aufgrund des Platzangebots sehr bequem machen. Wird bei einer Körperlänge von mehr als 1,80 Metern aber eine ideale Sitzposition eingestellt, kann es für die Knie des jeweiligen Hinterbänklers schon ziemlich knapp werden. An der Kopffreiheit gibt es aber auch dort nichts zu mäkeln. Das Ablegen des rechten Knies an der Mittelkonsole ist absolut problemlos. Da die Fläche ein wenig gepolstert ist, entstehen selbst bei einem Kontakt mit etwas Druck keine Unannehmlichkeiten.

Sprachsteuerung funktioniert gut

Das unten abgeflachte Lenkrad liegt gut in der Hand, ist in der Länge und in der Höhe ausreichend verstellbar. Der linke Bereich des Multifunktionsbereichs ist für alle Funktionen rund um den Tempomat und das assistierte Fahren reserviert. Die klare Abgrenzung der Tasten gilt auch für die andere Seite mit Lautstärkeregelung, Telefon und der – gut funktionierenden – Sprachsteuerung.  Sehr gelungen ist auch die Gestaltung des Armaturenträgers. Den 5,5-Zoll großen Bildschirm für die digitale Instrumentenanzeige rückt eine dezente Hintergrundbeleuchtung ins rechte Licht.

Touchscreen täuscht Größe vor

Über der Mittelkonsole ist zudem ein großer Touchscreen für die Navigation, die Rückfahrkamera oder das Multimediasystem integriert. Allerdings ist das tatsächlich darauf zu sehende Bild um einiges kleiner, als die äußere Größe vermuten lässt. Die Symbole sind so übersichtlich aufgebaut, dass sie sich während der Fahrt problemlos bedienen lassen. Citroen hat die Anzahl der Tasten und Schalter auf das Notwendigste reduziert – einen echten Lautstärkeregler aber beibehalten. Der Wählhebel für die Automatik ist ebenso elegant wie ergonomisch einwandfrei in die Mittelkonsole integriert. Das vorne unten hinten USB-A sowie USB-C-Anschlüsse verbaut sind, ist praxisgerecht.

Vielzahl von Ablagen

Wirklich bemerkenswert ist die Vielzahl an Ablagemöglichkeiten, die Citroen im Crossover untergebracht hat. Insgesamt kommen mit den diversen Fächer 39 Liter Stauraum im Passagierabteil zusammen. Besonders raffiniert ist die Schublade über dem eigentlichen Handschuhfach. Sie ist gedacht für die Ablage oder sogar Befestigung eines Tablets. Dazu liefert der französische Hersteller sogar eine einfache, aber ungemein praktische Halterung für diverse Modelle mit. Sehr clever. Aber auch das – erst auf den zweiten Blick zu entdeckende – Fach direkt unter der Handyablage in der Mittelkonsole kann nützlich sein, um Dinge gegen neugierige Blicke zu schützen.

Großes Ladeabteil

Der gut nutzbare Kofferraum hat ebenfalls einen doppelten Boden. Der trägt unter anderem entscheidend dazu bei, nach dem Umklappen der Lehnen der Rücksitzbank eine ebene Ladefläche zu haben. Das Volumen von 380 bis 1.250 Litern ist ähnlich wie beim VW Golf (380 bis 1.270 Liter). Die anfängliche Sorge, dass das Beladen mit sperrigeren Gegenständen angesichts der schräg abfallende Dachlinie schwierig sein könnte, erweist sich als unnötig. Vielmehr stört die geteilte Rückscheibe beim Blick nach hinten – vor allem bei regnerischem Wetter.

Dreizylinder mit 131 PS

Alles in allem kann der mit einer Achtgang-Automatik kombinierte 131 PS starke Zweiliter-Benziner überzeugen. Für einen Dreizylinder durchaus laufruhig und ausreichend agil sorgt er sowohl in der Stadt als auch bei der Fahrt über Land für eine angenehme Art der Fortbewegung. Auch bei höheren Geschwindigkeiten bleiben die Arbeitsgeräusche des Motors in einem vertretbaren Rahmen. Die Stop-Start-Automatik indessen könnte etwas geschmeidiger reagieren. Das Anspringen des Aggregats nach dem Abschalten an der roten Ampel erfolgt schon sehr ruckartig.  Die Höchstgeschwindigkeit wird mit Tempo 200 angegeben. Der Verbrauch des Fronttrieblers pendelt sich bei einem hohen Maß an Stadtverkehr und einigen zügig gefahrenen Überlandstrecken mit 7,8 Litern fast zwei Liter über dem von Citroen angegebenen WLTP-Wert (5,9 Liter) ein.

Komfortables Fahrwerk

Bei französischen Herstellern wurde bei der Auslegung der Federn und Dämpfer schon immer sehr darauf geachtet, die Insassen vor unliebsamen Stößen durch Unebenheiten des Straßenbelags zu schützen. Im C4 kommt aus diesem Grund auch das „Advanced Comfort“-Fahrwerk zum Einsatz. Das ist eher auf eine gelassene und entspannte Fahrweise ausgelegt. Wank-Bewegungen der Karosserie in flott anvisierten Kurven treten dennoch so gut wie gar nicht auf.

Umfangreiche Ausstattung

In der Top-Ausstattung wird das Sicherheitspaket – bestehend aus aktivem Notbrems- und Spurhalteassistent, aktivem Tempomat, Spurhalte- und Fernlichtassistent sowie Rückfahrkamera – unter anderem mit einer zusätzlich sensorgesteuerten Version des Notbremsassistenten und der Verkehrszeichenerkennung ergänzt. Die Shine-Version des C4 lässt so gut wie keine Wünsche an Annehmlichkeiten mehr offen. Die Navigation gehört ebenso dazu wie das Head-Up-Display, der schlüsselloses Zugang oder die 18-Zöller. Für eine induktive Handy-Ladeschale müssen jedoch noch mal 200 Euro extra ausgegeben werden. Ganzjährig mehr Licht im Wagen verspricht das Panorama-Dach (800 Euro). Das Kälte-Paket (600 Euro) schafft indessen genau dagegen Abhilfe. Vordersitze, Lenkrad und Windschutzscheibe sind damit beheizbar. Bei einem Grundpreis von 28.940 Euro kommen dann letztendlich 31.390 Euro für den hier gefahrenen Testwagen zusammen.